Der größter Klimastreik der Geschichte – und das war erst der Anfang!
1,4 Millionen Menschen gingen am 20.9. deutschlandweit in 575 Orten und Städten unter dem Motto #AlleFürsKlima auf die Straße,
um für konsequente Klimapolitik und die Einhaltung des 1,5-Grad-
Ziels zu demonstrieren. Fast zeitgleich präsentiert das Klimakabinett in Berlin ein absolut unzulängliches „Klimapaket” und bezeichnet dieses als „Durchbruch“.
Der 20.09. ist ein Tag, der uns sprachlos zurücklässt – in vielerlei Hinsicht.
10:00 Uhr morgens am Haus der Jugend trifft sich die Orga ein letztes Mal. 30 Menschen, die die Demoleitung, Koordination oder Pressearbeit übernommen haben, die einen Lauti fahren oder mit Megafonen und Flyern rumgehen. Von dort aus brechen sie zu unseren fünf Startpunkten auf.
Nachdem die kleinen Bühnen aus Papkartons und Bierkisten stehen, füllen sich auch schon die Plätze. Anfangs leider nicht mit Teilnehmenden, sondern den hunderten Polizist*innen, die dabei sind. Bei einer Demonstration von Schüler*innen hinterlässt das ein komisches Gefühl, welches aber verschwindet, sobald die tausenden Teilnehmenden ankommen. Wir sind viele, wir sind bunt und laut. Aus allen Altersgruppen sind Menschen dabei.
Spätestens als die ersten beiden Finger aufeinander treffen ist klar, wie viele wir sind. An der Zwischenkundgebung können deshalb zwei Finger nicht mehr mal teilnehmen – in alle Richtungen stauen sich die Menschen.
#hannoverlahmlegen, passiert auch bei den spontanen Schweigeminuten, ob nun auf dem Königswortherplatz, vor dem Landtag oder direkt auf dem Aegi. Wir sind viele und wir werden nicht zuschauen, wie unser Planet vor unseren Augen zerstört und unsere Zukunft immer weiter aufs Spiel gesetzt wird.
Gemeinsam ziehen die fünf Finger zum Friderickenplatz und das Bild, was sich uns bietet, ist unbegreiflich.
Menschen,soweit das Auge reicht. Wieviele es sein mögen, lässt sich kaum abschätzen, dass Ende der Menschenmenge kann man nicht
erkennen. Bis alle angekommen sind vergehen über 30Minuten.
Und erreichen die Hochrechnungen:
Mindestens 40.000 Menschen sind dort auf den
Straßen Hannovers.
Ähnliche Szenarien in Bremen, Berlin, Hamburg und überall auf der Welt.
Auch 24 Stunden später scheint das, was wir gestern erleben durften, immer noch surreal. Es ist ein klares Signal nach Berlin, ein
klares Signal an die Politik: Ihr werdet eurer Verantwortung den zukünftigen Generationen gegenüber nicht gerecht!
Doch in der Politik ist das wohl nicht anzukommen. Zumindest erhält man diesen Eindruck, wenn man einen Blick auf die Maßnahmen wirft, die man dort als „Durchbruch“ zu deklarieren versucht. Der Klimaforscher Mojib Latif bezeichnet das Klimapaket als „Nullnummer“ – das 1,5-Grad-Ziel wird Deutschland mit diesen Maßnahmen radikal verfehlen. Das ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht unserer Generation, sondern auch politisches Versagen auf ganzer Länge.
Vier Millionen Menschen weltweit machten deutlich: Wir werden nicht länger dabei zusehen,
wie die Menschheit weiterhin an dem Ast sägt, auf dem sie sitzt.
Das hier ist noch lange nicht das Ende. Wenn überhaupt, ist es erst der Anfang. Wir lassen uns mit Pseudo-Klimaschutzmaßnahmen wie diesen nicht abspeisen!
We are unstoppable, another world is possible! <3