Anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Pariser Klimaabkommens finden am Freitag, den 11. Dezember, weltweitwiederFridays For Future Proteste statt.
Unter dem Motto #FightFor1Point5 organisiert auch Fridays for FutureHannover am 11.12.20 eine Aktion in Form eines „Walk of Shame“. Dieser beginnt um 15:30Uhr am Opernplatz und führt über das Steintor, wo es einen kurzen Redebeitrag geben wird, zum Landtag.
„Gemeinsam mit Aktivist*innen auf der ganzen Welt werden wir sowohl mit coronakonformen Aktionen auf das globale Scheitern beim Eindämmen der Klimakrise aufmerksam machen. Wir fordern die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels und eine Klimapolitik, die die besonders stark betroffenen Menschen und Regionen in den Vordergrund rückt.“ so Jakob Janeke (15), ein Aktivist der Ortsgruppe Hannover.
Anlass der Proteste ist das fünfjährige Bestehen des Pariser Klimaabkommen am 12.12.2020. An diesem Tag 2015 unterzeichneten 195 Staaten in Paris das bisher größte Klimaabkommen. Mit dem Abkommen verpflichten sich die Staaten die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad, wenn möglich 1,5 Grad zu begrenzen, um unumkehrbare Effekte durch das Überschreiten sogenannter „Kipppunkte“ im Klimasystem sicher zu verhindern. Im Rahmen dessen verpflichteten sich die Staaten, Klimaziele zu formulieren, die alle fünf Jahre überprüft werden. Doch auch 2020 hielten nur wenige Länder diese selbst festgelegten Reduktionsziele ein, obwohl diese teilweise sogar zu schwach formuliert sind. So wird auch Deutschland sein erstes Etappenziel für 2020, eine Reduktion der Treibhausgase um 40% im Vergleich zu 1990, frühestens 2025 erreichen.
„Das Paris Abkommen ist nun 5 Jahre alt, doch passiert ist bis jetzt nichts. Unsere Politiker*innen haben uns im Stich gelassen. Sie haben unsere Ohren mit Versprechungen, Schlagworten und Lügen gefüllt. Sie haben ein Abkommen unterzeichnet, und sie halten es nicht ein. Und damit gefährden sie unsere Gegenwart und unsere Zukunft. Die Klimakrise trifft bereits Menschen auf der ganzen Welt. Das können wir nicht zulassen“ erklärt Gina-Marie Burgdorf(21), eine Organisatorin der Aktion.
In den vergangenen Wochen fand dazu passend auch Vernetzung mit Aktivist*innen aus anderen Ländern statt, die die Relevanz des Pariser Abkommens auch für sie verdeutlichen. Denn während der Klimawandel hauptsächlich im globalen Norden vorangetrieben wird, trifft er die Menschen im globalen Süden besonders hart.
„Meine Heimat, die Phillipinen, wurden von Taifun nach Taifun getroffen. Der Kampf für 1,5 Grad ist existenziell für mein Überleben hier und das so vieler Menschen im globalen Süden. Wir wurden unterdrückt und igoniert, aber wir werden niemals aufgeben. Menschen auf der ganzen Welt geben das Versprechen, weiter für die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels zu kämpfen, denn in den nächsten fünf Jahre muss sich so vieles ändern. Die nächsten fünf Jahre dürfen klimapolitisch nicht so aussehen wie die vergangenen fünf Jahre“, sagt Mitzi Jonelle Tan, Aktivistin von den Phillipinen.
Der Sonderbericht 2018 des Weltklimarats zeigt den Unterschied zwischen 1,5 oder 2 Grad Erderwärmung. Es wird deutlich, dass nur eine Begrenzung der Erderwärmug auf maximal 1,5 Grad die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen sichern kann. Deshalb setzt sich Fridays for Future für Klimagerechtigkeit und für die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels ein. In Deutschland fordert sie unter anderem Klimaneutralität bis 2035 sowie einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien mit vollständig klimaneutraler Energieversorgung ab 2035.
Wir laden alle Pressevertreter*innen herzlich zum Streik am 11.12. in Hannover ab 15:30 Uhr am Opernplatz ein. Vor Ort stehen wir Ihnen für Fragen rund um den Streik und Interviews zur Verfügung. Im Rahmen unseres Infektionsschutzkonzepts bitten wir Sie darum, unserere Demonstration vorab nicht anzukündigen. Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an presse@fridaysforfuture-hannover.de
Mit freundlichen Grüßen, Fridays for Future Hannover